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Pressemitteilung

Vorschlag für ein Nutzungskonzept des Geländes zwischen Donaudamm und Altstadt Kelheim

Initiative von ÖDP-Kreisrat Peter-Michael Schmalz

Aus der Presse konnte ich vor ca. 3 Wochen entnehmen, dass die Stadt Kelheim bezüglich einer Nutzung des Wöhrdplatzes am Südrand der Kelheimer Altstadt in Verhandlungen mit einem Investor sei. 

Als in Kelheim aufgewachsener Kreisbürger, sowie als aktiver Mandatsträger für den Landkreis Kelheim, ist es mir ein besonderes Anliegen, wie die weitere städtebauliche Entwicklung am Südrand der Kelheimer Altstadt weiter gehen soll. 

Nachdem ich die überraschende Neuigkeit eines privaten Investors für die Nutzung des Geländes am Südrand der Kelheimer Altstadt in der Zeitung gelesen habe, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, welche Möglichkeiten es gibt, die für diesen Bereich existierenden verschiedenen Interessen zusammen führen zu können. Mein räumlicher Ansatz betrifft dabei nicht nur den Wörthplatz, sondern reicht vom Römerturm bis zur Maximiliansbrücke (im folgenden "Altstadt-Südzeile" genannt).

Folgende Interessenskreise sehe ich für die Altstadt-Südzeile derzeit:

1. Wöhrdplatz, im Wesentlichen genutzt als Parkplatz für Touristen, Einkaufende in der Altstadt und Behördenbesucher

2. Postgebäude, genutzt für Brief- und Paketpost

3. Telekom-Schaltzentrale, genutzt als Schaltzentrale für den Kernort Kelheim

4. Areal des Landratsamtes (historisches Schloss mit mehreren Anbauten), aktuell genutzt als Kreisbehörde

5. Bürgerentscheid mit Bindungsfrist bis 19.12.2010 (pro Sanierung der jetzigen Gebäudlichkeiten, Standort an der Altstadt, nicht im Donaupark)

6. Landratsamtneubau benötigt ca. 3.000 qm weniger Nutzfläche als eine Nutzung der bisherigen Gebäudlichkeiten.

7. Landratsamtneubau ist im Gegensatz zu den jetzigen Gebäuden energetisch optimal gestaltbar (Passivhausstandard für alle Gebäudeteile).

8. Bau- und Unterhaltskosten für einen Landratsamtsneubau sind, auf 20 Jahre gerechnet, laut Gutachten um ca. 3,5 Millionen niedriger als eine Sanierung der bisherigen Komplexes

9. Nutzung des Schlosses, falls dieses nicht mehr als Teil der Kreisbehörde genutzt wird.

10. Geschäfte in der Altstadt möchten keine Konkurrenz durch neue Geschäfte, wie sie laut Zeitung dem aktuellen Investor-Interessenten zugerechnet werden.

11. Beseitigung von zumindest 2 der drei besonders prägenden und und das Altstadtensemble störenden Bausünden im Bereich der Altstadt ("ehemaliges Weigl-Haus", Post- und Telekomgebäude, Landratsamt-Anbauten)

12. Nutzung des Geländeareales südlich der Altstadt in einer Art und Weise, dass Kelheim insgesamt städtebaulich (optisch) und wirtschaftlich profitiert.

13. Vermeidung von 2 - 3 jährigem Zeitraum, in welchem die Beschäftigten des Landratsamtes mit massiven Belästigungen durch Staub, Dreck und Lärm im Amt während einer Sanierung zurecht kommen müssten.

14. Beibehaltung von ausreichend Parkraum für Touristen, Altstadt- und Amtsbesucher.

15. Beibehaltung der Brief- und Paketpost-Dienststelle

16. Aufrechterhaltung der Funktion der Schaltzentrale der Telekom

Hier mein Vorschlag, der versucht, möglichst viele der genannten Themenkreise zufrieden stellend in Deckung zu bringen:

A. Das gesamte Areal südlich der Altstadt vom Römerturm bis zur Maximiliansbrücke (hier genannt "Altstadt-Südzeile") soll einer übergreifenden städtebaulichen Überprüfung unterzogen und einer optimierten Nutzung im Sinne der o.g. Themenkreise zugeführt werden.

B. Die Schaltzentrale der Telekom kann drastisch verkleinert werden. Die Zentrale basiert in ihrer derzeitigen räumlichen Kubatur und dem damit verbundenen Volumen noch auf Schalttechnik, die über 40 Jahre alt ist. Mit der in der Computertechnik in den letzten Jahrzehnten erfolgten extremen Verkleinerung der Bauelemente, ging auch in der Kommunikationstechnik eine drastische Verkleinerung von Bauteilen und damit dem hierfür benötigten umbauten Raum einher. Das bedeutet, dass der Raumbedarf für die Schaltzentrale der Telekom drastisch reduziert werden könnte (was sowohl die Höhe als auch die Breite des jetzigen Gebäudes betrifft). Ein sanfte Integrierung in optisch ansprechende Gebäudlichkeiten wäre somit möglich.

C. Die mit Millionenaufwand zur Sanierung anstehenden Anbauten des Landratsamtes an das Schloss sollen abgerissen werden. Das Landratsamt sollte an einem anderen Platz innerhalb des überplanten Bereiches südlich der Altstadt positioniert werden. Der unmittelbare Bereich um das Schloss könnte parkartig gestaltet werden.

D. Das jetzige für die Brief- und Paketpostdienststelle völlig überdimensionierte Gebäude(mindestens ebenso sanierungsbedürftig wie die LRA-Anbauten) sollte abgerissen werden. Die Dienststelle sollte erhalten bleiben und in das neue städtebauliche Konzept optisch ansprechend und kundenfreundlich integriert werden.

E. Im der Altstadt-Südzeile könnte die Errichtung eines "Dorfes" bzw. "kleinen Stadtareales" entsprechend dem Baustil von Friedensreich Hundertwasser erfolgen (Wohnnutzung mit "Altstadt befruchtenden" statt "Altstadt schädigendem" Geschäftsbetrieb. Dies wäre für Kelheim selbst eine weitere Tourismusattraktion ersten Ranges. Eine gemeinsame touristische Werbung mit dem Hundertwasserturm in Abensberg und der Hundertwasserbrauerei in Schierling wäre Ziel führend. In den Jahren 2005 und 2010 habe ich das "Hundertwasserdorf" in Porto Cervo an der Nordostspitze von Sardinien besucht (ca. 300 m Länge und ca. 150 m Breite). Dabei konnte ich feststellen, dass es sich um eine optisch sehr ansprechende und dementsprechend auch gut besuchte touristische Attraktion handelt. Als Anlage habe ich von mir selbst gefertigte Photos von diesem "Hundertwasserdorf" beigefügt.

F. Das Schloss selbst könnte für Ausstellungen, museale oder touristische Zwecke genutzt werden.

G. Die Stadt Kelheim und der Landkreis Kelheim sollten sich in einer Planungsgemeinschaft (die näher definiert werden müsste) zusammenfinden und gemeinsam versuchen, eine optimale Entwicklung der Altstadtsüdzeile zu erreichen.

Sehr geehrter Herr Landrat Dr. Faltermeier, Sehr geehrter Herr Bürgermeister Mathes, mit diesem Schreiben möchte, ausgelöst durch das vor ca. 3 Wochen mir bekannt gewordene Interesse eines Investors für das Wöhrdplatzareal, einen Beitrag zur Diskussion für eine optimale Nutzung der Altstadt-Südzeile liefern. Eine Überplanung der gesamten Altstadt-Südzeile in Einem, ist meiner Meinung nach eine einmalige Chance für die Stadt Kelheim. sowohl aus städtebaulicher als auch wirtschaftlicher Sicht.

Bitte leiten Sie mein Schreiben an die Fraktionen in Kreistag und Stadtrat weiter.

Mit freundlichen Grüßen

Peter-Michael Schmalz

Sprecher der ÖDP im Kreistag Kelheim

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