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Pressemitteilung

Revolutionäres, tatsächlich klimaneutrales Energie-Konzept für Schulenkomplex des Landkreises in Mainburg (Gymnasium, Realschule, Lehrschwimmhalle)

ÖDP-Kreisrat und Umweltberater des Landrats erarbeitet ein "revolutionäres" (Zitat Hallertauer Zeitung) klimaneutrales Rahmen-Konzept für den Landkreisschulkomplex in Mainburg. Auslöser ist der geplante Neubau der Lehrschwimmhalle an den beiden Landkreisschulen. Ob das Konzept mit den beiden Alternativen nur Lehrschwimmhalle oder alle drei Liegenschaften (inclusive Realschulerweiterung von 2- auf 3-zügig) realisiert werden kann, soll auf Antrag von Kreisrat Schmalz durch eine neutrale Machbarkeitsstudie untersucht werden. Von Landrat Neumeyer wurde mittlerweile die Energieagentur Regensburg mit der Durchführung der Machbarkeitsstudie beauftragt. Ende Januar 2024 sollt die Studie vorliegen.

Nachfolgend der Originalantrag von Kreisrat Peter-Michael Schmalz vom 12.11.2023 an Landrat Martin Neumeyer.

Sehr geehrter Herr Landrat Neumeyer

 

Hallo Martin, wie bereits in der Besprechung mit H. Schmidbauer dargelegt (und Dir auch im anschließenden Telefonat ausführlich erläutert), mache ich mir schon seit Beginn des mehrjährigen Themas Lehrschwimmhalle Mainburg (Sanierung ja oder nein, Neubau ja oder nein, Standort wo) intensive Gedanken zur energetischen Belieferung der Landkreisliegenschaften in diesem Bereich. Liegenschaften Gymnasium, Realschule (wobei ich von Anfang an gesagt habe, dass es nicht haltbar sein wird, dass es bei einer nur zweizügigen Realschule bleiben wird und daher Erweiterungsmöglichkeiten vorzuhalten sind; dieses Jahr bereits dreizügig in der Anfangsstufe), Lehrschwimmhalle.

Erst in zweiter Linie sehe ich eine mögliche Kooperation mit der Stadt Mainburg, weil das eine langwierige Entscheidungsfindung mit offenem Ausgang werden könnte, wie die bisherigen jahrelangen heftig umstrittenen Entscheidungswege zeigen (Landkreis, Stadt Mainburg, Schulverband Mainburg).

Mein Ansatz:

a) Erstellung einer gemeinsamen Energiezentrale für Strom und Wärme (Sektorenkopplung) für die nebeneinander liegenden Landkreis-Liegenschaften Gymnasium, Realschule, Lehrschwimmhalle).

b) 100% regenerative Energiebasis

c) Nicht Holz als Hauptenergieträger, sondern höchstens als Spitzenlastpuffer (wenn überhaupt, dann nur örtliche Hackschnitzel aus Resteholz und nicht Pellets, weil Hackschnitzel ca. 50% weniger Energie für die Herstellung benötigen). Grund wegen Zurückhaltung in Sachen Holz: 2022 wurden in Deutschland ca. 78 Millionen Festmeter Holz eingeschlagen, der Aufwuchs betrug jedoch nur ca. 74 Millionen Festmeter. Somit ist keine echte Klimaneutralität mehr gegeben.

d) Freiflächen-PV-Anlage am Boden zusätzlich zur PV-Beschickung der Dächer der Liegenschaften.

e) Die PV-Freiflächenanlage könnte auf den an die (mögliche künftige) Lehrschwimmhalle oder an Gymnasium oder Realschule angrenzenden Grundstücken errichtet werden. Wenn die Flächen nicht der öffentlichen Hand gehören bzw. nicht erworben werden können (wobei ich klar das Eigentum an den Flächen bevorzugen würde), dann sind auch langfristige Pachtverträge mit Landwirten möglich. Die Pachten für PV-Freiflächenanlagen liegen am derzeitigen Markt um ca. das 3-fache über dem normalen Ackerpachtpreis, so dass sehr viele Landwirte zur PV-Fremdnutzung bereit sind.

f) Mit dem gewonnenen Solarstrom sollte eine Groß-Wärmepumpe (Boden/Wasser, jedoch nicht Luft-Luft wegen deren vergleichsweise schlechteren energetischen Bilanz) für den Wärmebedarf betrieben werden (incl. großen Heisswasserpufferspeichern)

g) Der Strom kann dann nicht nur für die Beschickung der direkten Stromabnehmer (Licht, Beleuchtung, EDV, Fuhrpark), sondern auch für Inselnutzungen in speziellen Nischen verwendet werden (z. B. Heisswasserboilernutzung an Wasserentnahmestellen mit Strom als Erwärmungsquelle statt Warmwasser, für das eine extrem lange Leitung gelegt werden müsste, Kosten- und Legionellenproblem) verwendet werden

h) Einbau von Stromspeichern für einige Tage (kapazitativ) und für mehrere Wochen (power to gas und dann Nutzung von Wasserstoff (H2) für Elektrolyseur zur Wiedergewinnung von Strom, der dann auch wieder (wenn auch mit energetischen Verlusten) zur Wärmegewinnung usw. genutzt werden kann). Die Wasserstoffkomponente macht nur dann einen energetischen Sinn, wenn 100% regenerativer Ausgangsstrom für den Elektrolyseur vor Ort gewonnen wird.

i) Das bayer. Wirtschaftsministerium hatte vor einigen Monaten ein staatliches Förderprogramm für die Installation von Elektrolyseuren aufgelegt. Das Programm in Höhe von 150 Millonen Euro war sehr stark nachgefragt und vierfach überzeichnet (so die Aussage von Wirtschaftsminister Aiwanger vor ein paar Tagen in Amberg). Hier werden weitere Förderprogramme (auch erstmals vom Bund) und dann wieder von Bayern kommen.

j) Für den Fall, dass keine Lehrschwimmhalle errichtet werden sollte, dann wäre das o.g. Konzept auch für die künftige Energieversorgung der bisher fossil versorgten Liegenschaften (Gymnasium, Realschule, Realschule-Erweiterung) verwendbar

k) Mit dem o.g. Konzept sollte eine zumindest bilanzielle 100%-ige Eigenenergieversorgung mit regenerativer Energie angestrebt werden.

Mein Antrag:

Hiermit beantrage ich, dass mein o. g. Konzept konkret in die Berechnungen der bzw. Überlegungen zur Energieversorgung für den o.g. Komplex einbezogen bzw. berücksichtigt wird.

Viele Grüße

Peter-Michael Schmalz

Kreisrat (ÖDP) Umweltberater des Landrats

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