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Pressemitteilung

Reduzierung der Anzahl von umweltbelastenden Feuerwerken im Landkreis Kelheim und Anbieten einer attraktiven, umweltschonenderen Alternative

ÖDP-Kreisrat, Umweltberater des Landrats und Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutzreferent des Marktes Langquaid, Peter-Michael Schmalz, legte anlässlich des alljährlichen Abschlussfeuerwerks der Kelheimer Personenschifffahrt Ende der Saison 2023 auf der Altmühl dem Kreistourismusverband und den angrenzenden bzw. betroffenen Gemeinden einen wesentlich umweltfreundlicheren Alternativvorschlag zu den Mensch (Lärm, Feinstaub, Abgase), Natur (Knalllärm und Lichtblitze die Haus- und Wildtiere massiv schrecken) und Umwelt (Feinstaub, Verbrennungsgase, Müll) erheblichen belastenden Feuerwerken vor. Die Alternative besteht in Lichtvorführungen, bei der mittels Lasern Bilder und Videos in Sprühnebel über der jeweiligen Wasseroberfläche erzeugt werden. Ergänzt werden diese Vorführungen durch eine musikalische Begleitung. Als sehr viel umweltfreundlicheres Beispiel im Vergleich zu Feuerwerken führt Peter-Michael Schmalz, der auch Kreisvorsitzender des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz ist, die wassergestützten Laservorführungen österreichischen Zell am See direkt am Seeufer an. Erfreuliches Ergebnis: Der Kreistourismusverband (mit dem Landrat als Vorsitzenden) steht dem Alternativvorschlag ausgesprochen positiv gegenüber. Er übersendet auch zwei Links mit Vorführungen: https://www.youtube.com/watch?v=ct6knER4hSw https://www.salzburgerland.com/de/wenn-das-wasser-beim-zeller-seezauber-tanzt/ Wie geht es weiter? Es werden seitens des Tourismusverbands weitere Gespräche geführt. Hierbei wird unter anderem auch die Förderfähigkeit der Realisierung dieses umweltfreundlichen Alternativvorschlages von Kreisrat Peter-Michael Schmalz für das Altmühltal geprüft. Nachfolgend der Originalantrag von Kreisrat Peter-Michael Schmalz:

Tourismusverband im Landkreis Kelheim
(H. Vorsitzenden, Landrat Martin Neumeyer)

Landkreis Kelheim
(Landrat Martin Neumeyer)

Stadt Kelheim
(H. Bürgermeister Christian Schweiger)

Stadt Riedenburg
(H. Bürgermeister Thomas Zehetbauer)

Gemeinde Saal/Do.
(H. Bürgermeister Christian Nerb)

 

Abdruck an:

Landkreis Kelheim

Hafenzweckverband Kelheim

Leader-Geschäftsstelle Landkreis Kelheim

Markt Essing

Presse



Sehr geehrte Kollegen,
Lieber Martin, Christian (2 x) und Thomas,

 

anbei unterbreite ich einen Vorschlag in Sachen ökologische und auch touristische Event-Optimierung im Altmühl- und Donautal im Landkreis Kelheim. Der Vorschlag hat 

einerseits

- eine Verbesserung der Umweltsituation, 

andererseits 

- eine Qualitätssteigerung im Tourismusangebot

zum Gegenstand.

 

Ausgangslage:

Auf der Altmühl/Main-Donau-Kanal (Riedenburg, Kelheim) und der Donau (Kelheim/Herrnsaal) finden mehrmals im Jahr Veranstaltungen der Schifffahrt (Weiße Flotte Kelheim) mit der Abhaltung von Feuerwerken statt. 

Einerseits wird die Abhaltung von Feuerwerken in der Bevölkerung zunehmend kritisch gesehen:

- Starker Lärm für Anrainer (incl. Haustiere) und Schreckwirkung für angrenzende Naturbereiche mit ihrer Tierwelt

- Starke Feinstaubbelastung (Atemwegsbeschwerden) für Anrainer

- Allgemeine Umweltbelastung (Abfälle durch ausgebrannte Raketen, Schadstoffe beim Verbrennungsvorgang in Luft, Boden und Wasser)

Andererseits, bieten Feuerwerke vielen Menschen (Touristen und Einheimischen) immer ein Spektakel. Die Lichterscheinungen sind eindrucksvoll und auch emotional berührend.

 

Grundsätzlicher Verbesserungvorschlag:

Hier in diesem Spannungsfeld setzt mein Verbesserungs-/<wbr />Alternativvorschlag an. Bei mehrfachen Aufenthalten in der österreichischen  Gemeinde Zell am See (nördlich von Kaprun) konnte ich jeweils eine Licht- und Aktustikvorführung an der Uferpromenade von Zell am See miterleben, die abends nach Sonnenuntergang, jedes Mal viele Hunderte von Touristen (und auch Einheimische) faszinierend in ihren Bann zog. Das Spektrum der Zuschauer reichte dabei von Eltern mit kleinen und größeren Kindern, Jugendliche einzeln und im Freundeskreis, über Erwachsene bis hin zu Senioren. Überwiegend nahmen jeweils Touristen, aber auch vielleicht zu einem Viertel Einheimische teil. Bei jeder von mir gesehen Vorführung (jeweils ca. 30 Minuten Dauer) war es immer wieder so, dass alle Zuschauer hellauf in den einzelnen Szenen/Themenbereichen, sowie abschließend im Ganzen begeistert waren (Ahs, Ohs, Wows, Klatschen usw.).

Bei diesen Vorführungen handelt(e) es sich jeweils um 3 - 4 mal wöchentlich in der Sommersaison abgehaltene Wasserfontänenshows. Aus im See befindlichen Wasserdüsen wurden bis in ca. 15 Meter Höhe ständig variierende Wassereffekte (Linien, Spiralen, Nebel usw.) erzeugt. Darin integriert bzw. damit kombiniert waren Lichteffekte mittels Lasern in den unterschiedlichsten Farbnuancen. Weiter wurden in den Sprühnebeln sowohl Standbilder als auch bewegte Bilder in Form von (weltbekannten) Filmausschnitten bzw. auch neue, aktuell produzierte Videos z.B. von landschaftlichen örtlichen/regionalen Highlights gezeigt. Begleitet bzw. thematisch hinterlegt war/ist jeweils eine akustische Begleitung (Klassik, Rock, epochale Filmmusik, Volksmusik oder auch Sprachbegleitungen) mit qualitativ hochwertigen Lautsprechern. Nicht die Lautstärke zeichnete die Akustik aus, sondern die gute Tonqualität mit deutlicher Hervorhebung von hohen und tiefen Frequenzen/Tönen).

Der Vorteil dieser Art von Darbietung im Vergleich zu einem Feuerwerk ist unter anderem:

- Keine Umweltverschmutzung/<wbr />gesundheitliche Belastung durch Feinstaub oder Abfall-/Schadstoffe

- Keine Knallbelastungen von Mensch und Tierwelt

- Wesentlich geringere Wirkungsradius auf die Umwelt/Anrainer als ein Feuerwerk

- Betrieb mit regenerativ erzeugtem echtem Ökostrom (z.B. Stadtwerke Kelheim) möglich (Klimaneutralität)

- die Vorführungen sind beliebig oft möglich

- Jede Vorführung kann mit anderen Inhalten (thematisch, optische, akustisch) programmiert werden

- Betätigungs- und Entwicklungsmöglichkeit für örtliche/regionale (sowohl beginnende als auch etablierte) Kunst- und Kulturschaffende

 

Konkrete Umsetzungsmöglichkeiten vor Ort:

Sämtliche bisherigen Feuerwerke auf den Wasserstraßen Altmühl/Main-Donau-Kanal (Riedenburg, Kelheim) und Donau (auf Höhe der Kläranlage Saal/Do) könnten durch die o.g. Licht-/Akustikdarbietungen in Kelheim bzw. Riedenburg (geringe Fließgeschwindigkeit des Wassers) ersetzt werden. Auch die Weiße Flotte Kelhem könnte nach wie vor gewerblich mit Schifffahrten incl. Bewirtung usw. bei diesen Events teilnehmen. Da die alternativen Darbietungen um Größenordnungen umwelt- und anrainerschonender sind als die bisherigen Feuerwerke, könnten auch mehrmals im Jahr (also um ein Mehrfaches öfter als Feuerwerke) solche Darbietungen (z.B jeweils einmal in den Sommermonaten von Mai bis September) stattfinden. Hierdurch würden wesentlich mehr Touristen erreicht als bei den Feuerwerken.

Das zentrale Gerät für die Erzeugung des Sprühnebels kann von der Größe her meines Wissens beim Hersteller frei gewählt werden, sei es z.B. 15 m oder 25 m Länge (bei einer Breite des begehbaren Steges mit den Sprüh- und Lichteinrichtungen von ca. 3 m). Die (mobilen) Lautsprecher werden am Ufer aufgestellt.

Das zentrale Gerät kann stationär über die Sommermonate installiert werden (wie in Zell am See), es kann jedoch auch mobil eingesetzt werden. So wäre es auch denkbar, dass sich die Städte Kelheim und Riedenburg das Gerät teilen. Auch eine finanzielle Beteiligung des Weißen Flotte, die ja wirtschaftlich profitieren würde (Wegfall der bisher von ihr getragenen Feuerwerkskosten incl. riesigem Feuerwehrpersonaleinsatz usw.) wäre möglich. Das Projekt könnte nach meinem Kenntnisstand (neuer innovativer Ansatz für den Tourismus im Landkreis Kelheim) auch grundsätzlich über das Programm Leader gefördert werden. Wenn es als kommunenübergreifendes Projekt (Kelheim/Riedenburg) angelegt wird, dann wäre theoretisch sogar ein Fördersatz bis zu 60% (maximale Fördersumme ca. 250.000 Euro) möglich. Geprüft werden  sollte auch eine alternative bzw. parallele Förderung über das Programm soziale Stadt der Regierung von Niederbayern (noch höherer Fördersatz).

Wenn das Gerät mobil eingesetzt wird, dann wäre auch ein Einsatz außerhalb Altmühl und Donau, z.B. im Alten Hafen der Stadt Kelheim (dortiges Hafenfest) oder auf dem Agathasee in Riedenburg (dortiges Musikfestival) möglich.

Über den Winter könnte das Gerät aus dem Wasser gehoben und trocken gelagert werden. Hier bietet sich möglicherweise eine Einbindung des Zweckverbandes Häfen im Landkreis Kelheim an, dem ja neben dem Landkreis Kelheim auch die Städte Riedenburg und Kelheim angehören. Beim Hafenzweckverband ist derzeit die Errichtung eines neuen Betriebsgebäudes in Planung. Vielleicht könnte man dort auch gleich eine Unterbringungsmöglichkeit berücksichtigen. Durch die vorhandenen Kräne könnte jeweils das zum Hafenbecken auf dem Wasserweg verbrachte Gerät ohne größeren Aufwand aus dem Hafenbecken ins Trockenlager gehoben werden (und auch wieder umgekehrt).

Genehmigungspflichtigkeit des Vorhabens: Ebenso wie die Feuerwerke, so ist auch die von mir vorgeschlagene  Alternative genehmigungspflichtig. Genehmigungsbehörden sind das LRA Kelheim (incl. der Fachbehörde Wasserwirtschaftsamt Landshut), das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nürnberg/Regensburg und die Städte Riedenburg und Kelheim. Eine Einbeziehung der Fischereiberechtigten wird angeraten. Selbstverständlich sollte auch den an die noch festzulegenden Veranstaltungsorte angrenzenden Anliegern eine ausreichende Äußerungsmöglichkeit von Bedenken, Einwänden oder auch Verbesserungsvorschlägen gegeben werden.

Mit freundlichen Grüßen

Peter-Michael Schmalz

Peter-Michael Schmalz
Kreisrat (ÖDP)
Verbandsrat im Zweckverband Häfen im Landkreis Kelheim
Kreisvorsitzender des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz
Mitglied des Naturschutzbeirats am Landratsamt Kelheim

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