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Pressemitteilung

Mehrfach-Erfolg der Landkreis-ÖDP für den Klimaschutz

Kreisrat Peter-Michael Schmalz bilanziert: PV-Großanlage auf Kelheimer Gymnasium mit 400 kWp ohne chinesische Billigmodule durchgesetzt; PV-Großanlage auf Hausmülldeponie rückt näher

A. PV-Großanlage auf dem Gymnasium Kelheim

Bis vor ca. zwei Jahren wurde das Kelheimer Gymnasium mit ca. 12 Millionen Euro generalsaniert. Im Rahmen dieser Generalsanierung drängte ich im zuständigen Kreisausschuss massiv auf eine möglichst hochwertige Berücksichtung von Energieeinspar-/Klimaschutzbelange, mit folgenden Ergebnissen:

1. Energiestandard des Gebäudes:

Hier konnte zumindest für den Turnhallenneubau Passivhausstandard erreicht werden.


2. Energieliefer-/-verwendungsbereich:

Um das Ziel eines möglichst hohen Anteils an regenerativer Energie im Energieverwendungsbereich zu erreichen, war ein hartes Ringen im Kreisausschuss nötig. Drei schriftliche ausführliche Anträge stellte ich hierzu und konnte diese mit langem Atem schließlich durchsetzen.

2.1. Schrägdach statt Flachdach

Die Verwaltung wollte nur ein 1-2 Grad geneigtes Dach statt dem bisherigen Flachdach. Ich wollte ein mindestens 15 Grad geneigtes Dach, um so eine sehr viel bessere Nutzung für Photovoltaik und Solarthermie zu eröffnen.

Der Kreisausschuss genehmigte beim 12-Millionen-Projekt schließlich für meinen  "Extra-Wunsch" Mehrausgaben von maximal € 20.000 für eine stärkere Dachschräge als 1 Grad. So konnte ich erreichen, dass es letztlich zumindest 8 statt nur 1 Grad Dachneigung wurden.


2.2. PV-Großanlage durchgesetzt

Im Juni 2012 stellte ich anhand eines Luftbildes fest, dass auf dem seit 2 Jahren errichteten neuen Schrägdach noch immer keine PV-Anlage (eine Solarthermieanlage ist bereits drauf) errichtet war (Hinweis: Aufgrund eines bereits etliche Jahre zurückliegenden Antrags von mir, war damals beschlossen worden, alle geeigneten Dächer der Landkreisliegenschaften für PV-Anlagen zu vermieten). Angesichts der drohenden radikalen Senkung der Einspeisevergütungen stellte ich sofort einen Eilantrag, dass schnellstmöglich auch auf dem Gymnasium eine PV-Anlage errichtet wird.

Am 30.07.12 nahm der Kreisausschuss meinen Antrag an und beschloss einstimmig die Errichtung einer 400 kWp-Anlage auf dem Gymnasium (Kosten zwischen € 550.000 (China-Module) und € 700.000 (Europa-Module) incl. einer 45.000 Euro teuren Trafostation außerhalb des Gymnasiums. Der Reinertrag bei der "europäischen" Variante beträgt ca. € 130.000 nach 20 Betriebsjahren.


2.3. Photovoltaik-Module: Europäische Qualitätsmodule statt Billigimporten

In den letzten Wochen hatte ich in den Medien ausführlich per e-mail über die ethische, soziale, klima- und umweltschutztechnische und auch volkswirtschaftliche Problematik von PV-Modulen aus China informiert. Vor diesem Hintergrund habe ich mich mit Modulherstellern direkt in Verbindung gesetzt und die Qualitätsstufen von PV-Modulen erhoben. Ergebnis: Es gibt mindestens zwei grundsätzliche (grundsätzlich heißt, dass Ausnahmen nicht ausgeschlossen sind) Alleinstellungsmerkmale für deutsche/europäische Hersteller bei PV-Modulen: Die Schutzglasstärke mit 4 mm Dicke (China 3 oder 3,2 mm) und die Rückstromfestigkeit der Module mit 17 A (China 15 Ampere). Da beide Alleinstellungsmerkmale gleichzeitig auch objektiv höhere Qualitätskriterien (besserer Hagelschutz, bessere Modulbeständigkeit) darstellen (die von mehreren Herstellern und nicht nur von einem speziellen Hersteller lieferbar sind), beantragte ich gegen den Widerstand von Landrat Faltermeier, dass nur PV-Module mit diesen höheren Qualitätsstufen (europaweit) ausgeschrieben werden.

Nach einer Stunde Diskussion stimmten Landrat, die eine Hälfte von CSU und FW gegen meinen Antrag. Die andere Hälfte der CSU und FW, sowie die SPD und der SLU-Vertreter stimmten mit mir für meinen Antrag. Mit 6:5 Stimmen ging mein Antrag schließlich durch, wobei der Landrat sichtlich geschockt und und ungläubig dreimal nachzählen ließ, weil er seine Abstimmungsniederlage nicht glauben wollte.


B. Hausmülldeponie Herrnwahlthann

PV-Großanlage auf Hausmülldeponie im MW-Bereich rückt näher

Bereits vor etlichen Jahren habe ich mich dafür eingesetzt, dass auf der stillgelegten Hausmülldeponie des Landkreises KEH in Herrnwahlthann eine PV-Großanlage im MW-Bereich errichtet wird. Der FW-Landrat bezog dagegen Position, so dass ich mein Ansinnen damals nicht durchsetzen konnte. Ganz aktuell setzt sich nun das Bayerische Landesamt für Umwelt in einem Untersuchungsprojekt bayernweit für die Nutzung von stillgelegten Deponien als PV-Anlagen-Standorte ein. Nun wird sogar die Hausmülldeponie in Herrnwahlthann vom Landesamt für Umwelt als potentiell geeignet eingestuft. Es zeichnet sich nun ein Umdenken im Kreisausschuss ab, so dass eine PV-Großanlage im MegaWatt-Bereich wahrscheinlich doch noch umgesetzt werden kann.



C. Bayerisches Klimaschutzmodellprojekt für Langquaid initiiert. Start am 24.09.2012

Das nächste Klimaschutzprojekt im Landkreis Kelheim (hier in meiner Heimatgemeinde Langquaid) habe ich bereits initiiert und zusammen mit einer Professorin entwickelt. Es ist dies das vom Bayerischen Umweltministerium mit Sondermitteln geförderte bayernweite Modellprojekt:"Integrierte Landschaftsentwicklung und Energieplanung in Langquaid".
Zusammen mit der Universität für Bodenkultur Wien, einem kanadischen Wissenschaftler und einem Schweizer Büro wird das über zwei Jahre angesetzte Projekt umgesetzt. Die Auftaktveranstaltung ist am 24.09.2012 um 19:00 Uhr in Langquaid.


Peter-Michael Schmalz

ÖDP-Sprecher im Kreistag Kelheim


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