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Pressemitteilung

Effektiver Klimaschutz im Verantwortungsbereich des Landkreises Kelheim und Berücksichtigung eines ganzheitlichen ökologischen Ansatzes bei der Sanierung des LRA Kelheim

Antrag von ÖDP-Kreisrat Peter-Michael Schmalz zur Kreisauschußsitzung am 23.06.2008

1. Effektive Energieeinsparung und insbesondere Wärmedämmung unter Verwendung baubiologisch und ökologisch unbedenklicher Materialien

2.Umstellung der Energieversorgung des LRA Kelheim auf eine möglichst umweltfreundliche und autarke Alternative

3. Nutzung von geeigneten Dach- und Wandflächen für Photovoltaik (soweit sie nicht für Solarthermie benötigt werden)

4. Nutzung von Regenwasser als Brauchwasser (Bewässerung, Toilettenspülungen), soweit technisch umsetzbar

In der Sitzung des Kreisausschusses vom 19.05.08 stand das künftige Energiekonzept für das zu sanierende LRA Kelheim als Tischvorlage zum Beschluss an. Auf meinen Antrag in dieser Sitzung, dass ich zum Energiekonzept noch erheblichen Klärungs- und Beratungsbedarfbedarf über die Tischvorlage hinaus sehe, wurde die Entscheidung hierüber verschoben. Sie steht nun als TOP 3 auf der Tagesordnung der Kreisausschusssitzung vom 23.06.08.

Mittlerweile hatte ich Gelegenheit, mich tiefer in die Problematik einzuarbeiten und mich mit weiteren Fachleuten auszutauschen. Vor dem Hintergrund

der unstrittig bereits am Anfang stehenden Klimakatastrophe

der extrem steigenden Energiepreise

der Sicherung einer von Dritten möglichst unabhängigen Energieversorgung

der von der öffentlichen Hand dringend erforderlichen Vorbildfunktion (die sich eben nicht nur in schönen Worten von Spitzenpolitikern bei medienwirksamen Veranstaltungen erschöpfen darf)

eines erforderlichen ganzheitlichen ökologischen und volkswirtschaftlichen (statt nur eines kurzfristigen, rein betriebswirtschaftlichen) Denkansatzes

der mittelfristigen und dauerhaften Kosteneinsparung bei den Landkreisfinanzen,

dem Beitritt des bayerischen Landkreistages zum Klimabündnis Bayern im Mai 2007 (s. Mitteilung Bayer. Landkreistag, Nr. 3/2007, Seite 3) und der hierbei eingegangenen Verpflichtungen,

stelle ich für die ÖDP im Kreistag Kelheim folgende Anträge:

Bei der Sanierung bzw. dem Umbau-/Neubau des LRA wird strikt auf Energieeinsparung und insbesondere auf effektive Wärmedämmung nach den neuesten, demnächst in Kraft tretenden Vorgaben des Bundesgesetzgebers, unter Verwendung baubiologisch und ökologisch unbedenklicher Materialien, geachtet (s. auch Vorträge im LRA Kelheim für die Bürger über ökologische Dämmstoffe am 01.06.2008 im Rahmen der Bayerischen Klimawoche)

der Landkreis Kelheim prüft die Umsetzbarkeit einer vollständigen Versorgung des LRA-Gebäudes mittels Solarthermie unter Verwendung eines sog. großvolumigen Saisonspeichers als Primärquelle, sowie einer klein dimensionierten regenerativen Ergänzungsenergiequelle für den Fall von außergewöhnlich lang andauernden extreme Wetterlagen im Winter.

die Ausführung der Baumaßnahmen erfolgt dergestalt, dass eine umfangreiche Nutzung von geeigneten Dach- und Wandflächen für Solarthermie und Photovoltaik möglich ist (eine solche ist im unstreitig nicht schützenswerten und unattraktiven „Plattenbaubereich“ des LRAs durchaus möglich, ganz im Gegensatz zum Bereich des alten Schlosses)

soweit technisch umsetzbar, ist Regenwasser als Brauchwasser (Bewässerung, Toilettenspülungen) zu nutzen

der Landkreis prüft alle bestehenden und auch potentiellen Fördermittelquellen (z.B. Eler-Programm, Bafa-Zuschüsse, besonders günstige KfW-Darlehen mit eventuellen Tilgungszuschüssen, direkte Ausreichungen von Ministeriumsseite usw.) für dieses bayernweit einmalige Energiekonzept für ein Landratsamtsgebäude; er wendet sich dabei auch an die zuständigen staatlichen Stellen (z.B. Bayer. Wirtschafts-, bzw. Umweltministerium) um eine außerordentliche Musterprojektförderung für dieses „Leuchtturmprojekt des Klimaschutzes“ zu erhalten

Hinweise:

Bei der möglichen Verwirklichung des Projektes kommt es auf eine strikte Einhaltung der drei „E“s und der Einhaltung ihrer gewichteten Reihenfolge an:

a) konsequente Energieeinsparung („jede nicht verbrauchte Energieeinheit ist die umweltfreundlichste überhaupt)

b) Energieeffizienzsteigerung

c) möglichst möglichst umweltfreundliche Energieversorgung

Angesichts der dramatischen weltweiten, aber auch bereits der regionalen Klimaentwicklung (s. bereits vorliegende Schäden der bayerischen Land- und auch der insgesamten Volkswirtschaft, sowie die Schadens-Prognose des Bayer. Umweltministeriums für die nächsten 20 Jahre in Bayern) ist es notwendig, nicht nur Standardlösungen bei der Energieversorgung zu wählen, sondern auch (durchaus realisierbare) Visionen in die Praxis umzusetzen. Nur wenn die öffentliche Hand selbst eine echte Vorreiterrolle einnimmt, wird auch die Mehrzahl der Bürger bereits sein, mit zu ziehen.

per e-mail

Peter-Michael Schmalz, Kreisrat,
Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt-,
Natur- und Verbraucherschutzfragen des Marktes Langquaid
ÖDP-Sprecher im Kreistag Kelheim

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